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Bürgermeister

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

 

In diesem Jahr jährt sich am 25. April das Zusammentreffen amerikanischer und sowjetischer Soldaten zum 79. Mal. Auf den Elbwiesen vor Lorenzkirch traf ein Vorauskommando der US-Streitkräfte unter Führung von Leutnant Albert Kotzebue auf die dort stationierten Einheiten des sowjetischen Gardeschützenregiments 175 unter dem Kommando von Oberstleutnant Alexander Gordejew.

Es war ein Tag, der die Soldaten auf beiden Seiten tief beeindruckte. Da waren einerseits die Freude, den Anderen gegenüber zu treffen und wohl auch die erste vage Hoffnung, dass der Krieg nun endlich bald vorbei sei. Da war andererseits der schreckliche Anblick der vielen Frauen, Kinder, Männer und Kriegsgefangenen, welche die Wirren der letzten Kriegstage an der gesprengten Behelfsbrücke sowie das Gefechtsfeuer, welches über den Ort hinwegfegte, nicht überlebten. Besonders das Bild eines kleinen Mädchens, das reglos, immer noch seine Puppe fest in der Hand haltend, neben der Mutter lag, ließ die Augenzeugen nie mehr los. Joseph Polowsky, damals noch ein junger Soldat, formuliere es später so. Beim Anblick des toten Mädchens wurde allen bewusst, dass dies nicht rechtens sein konnte. Kein Kind der Welt sollte die Schuld an Krieg und Verbrechen tragen. Wir schworen alle, dass dies nie wieder geschehen möge. Dieses Versprechen ging später als Schwur von Torgau in die Geschichtsschreibung ein. Joseph Polowsky setzt sich zeitlebens für den Frieden ein. Er fand seine letzte Ruhestätte in Torgau und besuchte immer wieder die Stätte des ersten Aufeinandertreffens amerikanischer und deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg.

Die Stadt Strehla wird auch in diesem Jahr an die Ereignisse um den 25. April 1945 erinnern. Das Gedenken ist besonders in diesen bewegten Zeiten, wo sich Geschichte zu wiederholen scheint, aktueller denn je. Zu wenig haben wir in den vergangenen Jahren über diese letzten Tage des Krieges nachgedacht. Es war ja schon fast selbstverständlich, dass sich die Nachfahren der Soldaten in Strehla einfanden. Und seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine war zu befürchten, dass dieses Interesse weiter nachlasse. Das ist offenbar nicht der Fall. Es macht  Mut, dass die Kinder, Enkel und Urenkel immer noch die Stätte aufsuchen und gerne die Angehörigen der anderen Seite kennenlernen wollen. Ich sehe es als meine Pflicht an, diese Erinnerung aufrechtzuerhalten. Persönlich freue ich mich auch, dass es Bestrebungen gibt, das kleine Haus in Lorenzkirch, in welchem sich die Soldaten trafen, behutsam zu sanieren. Anstrengen sollten wir uns auch bei der Wissensvermittlung an unsere Kinder und Jugendlichen. Hier sollten wir viel mehr das Interesse wecken.

Zunächst werden wir seitens der Stadt unsere Gedenkstätte auch in diesem Jahr reinigen und pflegen. Gern freuen wir uns auf Ihre Unterstützung. Helfen können Sie uns selbstverständlich auch beim Frühjahrsputz am 20. April 2024. Wir treffen uns um 9:00 Uhr auf dem Spielplatz im Stadtpark.

 

Ihr

 

Jörg Jeromin

Bürgermeister

 

Positionspapier der Stadt Strehla - Die Spaltung zwischen Stadt und Land durch Stärkung des ländlichen Raumes überwinden

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

zu Recht rückte mit der Kabinettsumbildung der ländliche Raum in den Fokus eines ganzen Bündels von Maßnahmen. Sorge bereitet uns das weitere Auseinanderdriften zwischen Stadt und Land, welches sich zunehmend auch in den Köpfen verankert und als gegeben hingenommen wird. Diese Tendenz gefährdet die nachhaltige Entwicklung des gesamten Freistaates und den Zusammenhalt der Menschen. Der ländliche Raum droht, „unter die Räder zu kommen“.

 

Die Vertreter der Stadt Strehla formulierten daher das Positionspapier „Regionalplanung, zentralörtliche Funktion und kommunaler Finanzausgleich“. Wir nutzen den frischen Schwung der Debatte, um zu einer sachlichen Diskussion und zur Verbesserung der Problemlage beizutragen. Das Positionspapier wurde in der Sitzung des Stadtrates der Stadt Strehla am 19. Februar 2019 einstimmig beschlossen.

 

Gern sind wir bereit, unsere Anregungen und Beobachtungen mit Vertretern und Verantwortlichen aus der Bürgerschaft, aus der Verwaltung, aus der Wirtschaft, aus den Spitzenverbänden oder aus der Politik zu erörtern.

 

Das Positionspapier plus Anlagen finden sie unten als Downloadlink.

 

Mit freundlichen Grüßen

Stadt Strehla

 

Jörg Jeromin
Bürgermeister

 

Positionspapier der Stadt Strehla